"Lindenstraßen"-Star Stefanie Mühle tot

In den Jahren 1987 bis 1991 sorgte sie in der Rolle der "Christina Barnsteg" in der "Lindenstraße" für Furore - am Montag ist die beliebte Schauspielerin Stefanie Mühle ("Wer hat Angst vor Virginia Woolf?") im Alter von 51 Jahren an Krebs gestorben und hinterlässt eine große Lücke in der Kölner Theaterlandschaft.

In der Rolle der "Christina Barnsteg" entfachte Stefanie Mühle wegen einer Äußerung über den bayerischen Politiker Peter Gauweiler eine hitzige Debatte: Sie nannte Gauweiler, der sich zu Beginn der 1990er Jahre für eine Ghettoisierung von Aids-Kranken aussprach, einen Faschisten. Mit dieser Beleidigung landete sie vor Gericht, wurde jedoch in erster Instanz und später auch vom Berufungsgericht freigesprochen.

Zuletzt als Dozentin an Schauspielschule tätig

1989 erhielt Stefanie Mühle, die an beinahe allen Kölner Bühnen zuhause war, gemeinsam mit dem kompletten "Lindenstraßen"-Team den Bambi. 1994 den Kölner Theaterpreis für die Produktion "Grindkopf". Die Schauspielerin, die u.a. in der ZDF-Krimiserie "Kommissar Stolberg" (2008) mitgewirkt hat, war zuletzt als Dozentin an der Arturo-Schauspielschule in Köln und als Schauspielerin am Wolfgang Borchert Theater in Münster engagiert. Intendant Meinhard Zanger hatte sie bei seinem Wechsel vom Kölner Theater Der Keller dorthin mitgenommen. "Ihre vielen ausdrucksstarken Gesichter werden uns fehlen" so Zanger in einer ersten Stellungnahme.