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Maria Hellwig ist gestorben: Trauer um die beliebte Volksmusik-Sängerin und "Jodelkönigin"


Musik
"Jodelkönigin" Maria Hellwig ist gestorben

dpa, t-online, dapd, dapd / dpa / jho

Aktualisiert am 29.11.2010Lesedauer: 3 Min.
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Trauer um Maria Hellwig: Deutschlands "Jodelkönigin" ist tot. Die beliebte Volksmusiksängerin starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 90 Jahren nach langer Krankheit in einer Klinik nahe ihrem oberbayerischen Wohnort Reit im Winkl. Zuletzt fast erblindet hatte sich Maria Hellwig nach mehreren Stürzen in ihrem Gästehaus nicht mehr erholt. Auf ihrer offiziellen Internetseite gab ihre Familie am Samstag die Todesnachricht bekannt. "In tiefer Trauer teilen wir mit, dass Maria Hellwig am 26. November 2010 um 22.50 Uhr verstorben ist", heißt es darin.

Ihren letzten Auftritt absolvierte die 90-Jährige am 7. September in Ainring im Berchtesgadener Land, wie der beste Freund der Familie, Volksmusikant Thomas Berger, der Nachrichtenagentur dpa in München sagte. "Sie war unser Stargast." Vor einer Woche verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Sängerin. Maria Hellwig musste in eine Klinik im nahen Ruhpolding. "Sie wurde immer schwächer", schilderte Berger die letzten Tage von Maria Hellwig - die Folge eines schweren Infekts. Mit einem Lächeln auf den Lippen sei sie gestorben, nachdem ihre Familie sich wenige Stunden zuvor noch am Krankenbett versammelt hatte. "Ihre letzten Atemzüge waren Gesang", sagte Berger.

"Meine Mutter jammert nicht"

Am 22. Februar hatte die perfekte Jodlerin in ihrem geliebten Cafe "Kuhstall" im Kreise der Familie und mit Freunden noch ihren 90. Geburtstag gefeiert - allerdings mit starken Rückenschmerzen nach einem erneuten Sturz. "Meine Mutter jammert nicht", hatte Tochter Margot die eiserne Disziplin beschrieben, mit der die "Grande Dame" der Volksmusik die Last des Alters trug. 1996 hatte sie einen Herzinfarkt und einen Augeninfarkt erlitten, durch den sie fast erblindete. Dennoch war Maria Hellwig bis zuletzt aktiv. Noch mit 86 Jahren trat sie beim deutschen Vorentscheid zum "Grand Prix der Volksmusik" an. Im ZDF sagte sie damals: "Ich will mit meiner Teilnahme ein Zeichen setzen, dass Menschen auch im Alter noch aktiv sein können." Auch mehrere Stürze im geliebten Gästehaus in Reit im Winkl steckte die Volksmusiksängerin tapfer weg.

Weltweit bekannt

Maria Hellwig war einer der großen Stars der Volksmusik. Die Jodelkönigin hat mehrere Generationen von Fans begeistert und wurde durch ihre ganz besondere Technik des Jodelns weltweit bekannt. Im Januar dieses Jahres erhielt sie die Krone der Volksmusik für ihr Lebenswerk. Die 1920 geborene Tochter eines Elektromeisters aus Reit im Winkl hatte schon als Fünfjährige im heimatlichen Bauerntheater mitgespielt und im hohen Alter erklärt: "Ich bleibe auf der Bühne, solange ich mich zum Walzer drehen kann und die Leute mich mögen."

Erstes Engagement an der Volkoper Hamburg

Ihr erstes Engagement als Sängerin hatte Maria Hellwig von 1946 bis 1948 an der Hamburger Volksoper. Danach gründete sie mit ihrem zweiten Ehemann Addi Hellwig - ihr erster Mann Sepp Fischer, Vater ihrer Tochter Margot, fiel als Soldat in Russland - eine Wanderbühne. 1957 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag, und ab 1963 trat sie mit ihrer Tochter als Duo auf. Von 1970 an wurde Maria Hellwig als Sängerin und Moderatorin durch Fernsehsendungen populär. Ein Millionenpublikum erreichte sie in den 70er Jahren mit den ZDF-Sendungen "Die Musik kommt", "Fahrt ins Blaue" und "Früh übt sich" sowie in unzähligen Auftritten im ARD-"Musikantenstadl". Bei RTL moderierte sie zusammen mit Tochter Margot von 1984 bis 1991 die Sendereihe "Heimatmelodie" und anschließend bis 1993 "Servus, Gruezi und Hallo". Insgesamt präsentierte sie in ihrer langen Karriere mehr als 500 Fernsehsendungen. Fest verwurzelt in ihrer Chiemgauer Heimat, unterhielt sie viele Jahre ihr Publikum auch als singende Wirtin des 1964 eröffneten Gasthauses "Zum Kuhstall" in Reit im Winkl.

Abschied von der "Jodelkönigin"

Für ihre Verdienste um die Volksmusik erhielt Maria Hellwig viele Auszeichnungen. Auch Goldene Schallplatten bekam sie. Doch am meisten freute sie eine Ehrung ihrer Heimatgemeinde Reit im Winkl: Dort heißt der Weg zu ihrem Gästehaus "Maria Hellwig-Weg". Nächste Woche soll die Sängerin an der Seite ihres Mannes auf dem Friedhof in Reit im Winkl beerdigt werden. Viele Freunde der Volksmusik werden sich dann dort zum Abschied von der "Jodelkönigin" versammeln.

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