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Nach Dürr-Unfall bei TV total Turmspringen: Raab-Shows zu gefährlich?


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Raab-Shows zu gefährlich? - Stephen Dürrs Unfall ist kein Einzelfall

BT

Aktualisiert am 16.11.2012Lesedauer: 2 Min.
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Hört man die Nachricht von Stephen Dürrs Trainingsunfall beim "TV total Turmspringen", werden schreckliche Erinnerungen an den bei "Wetten, dass...?" verunglückten Samuel Koch wieder wach. Solche TV-Unfälle sind schon längst keine Einzelfälle mehr. Gerade in Shows von Stefan Raab häufen sich die Unglücke, die zwar meistens glimpflich verlaufen, aber eben nicht immer.

Stephen Dürr probte einen seiner Sprünge für die Raab-Show, bei der Stars zu semiprofessionellen Turmspringern werden. Viele Sprünge zuvor gelangen dem Soap-Star ("Alles was zählt"), dieser eine Sprung aber nicht.

Statt mit den Händen zuerst einzutauchen, soll Dürr ungebremst mit dem Gesicht auf das Wasser geknallt sein. Sein Kopf sei ihm dabei in den Nacken gerissen worden. Benommen habe sich der 38-Jährige aus dem Wasser geschleppt und seitdem über Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen geklagt. Er wurde sogar zeitweise in ein künstliches Koma versetzt.

Samuel Koch querschnittsgelähmt

Der Unfall erinnert an die spektakuläre Wette von Samuel Koch, der in der "Wetten, dass...?"-Sendung vom Dezember 2010 mit Sprungfederschuhen über ihn entgegenkommende Autos sprang. Bei einem Sprung kollidierte Koch in der Luft mit dem Auto, verlor das Bewusstsein und knallte ebenfalls mit dem Gesicht zuerst auf den Boden. Der 23-Jährige erlitt damals eine komplexe Verletzung an der Halswirbelsäule. Koch ist seit dem Unfall vom Hals abwärts gelähmt.

Schneller, höher, weiter

Viele Shows funktionieren nach dem Sensationsprinzip. Je größer das Spektakel, umso mehr Zuschauer erhofft man sich. Dass sich das Verletzungsrisiko exponentiell erhöht, scheint für die Produzenten nur nachrangig eine Rolle zu spielen.

Raab selber verletzte sich bei seiner Game-Show "Schlag den Raab" mehrfach. Bei einem Mountainbike-Rennen stürzte der Entertainer, zog sich dabei eine Gehirnerschütterung zu und brach sich Jochbein sowie Kieferhöhlenwand. Zwei Jahre später verdrehte er sich das Knie und musste mehrere Wochen mit einer Schiene herumlaufen.

Steißbeinbruch bei Raab

Das "TV-Total-Turmspringen" hat auch schon vor Dürr zahlreiche Verletzte hervorgebracht. 2011 wurde Queensberry-Sängerin Gabby nach einem verunglückten Trainingssprung mit einer Wirbelsäulenstauchung ins Krankenhaus eingeliefert. Schmerzhaft war sicherlich auch Daniel Aminatis Rückenklatscher aus zehn Metern und das passierte sogar während der Live-Sendung.

2005 wurde Raab selbst Opfer. Er sprang damals in Berlin von knapp unter der Hallendecke aus 16 Metern ins kühle Nass und brach sich dabei das Steißbein.

Ohnmacht und gebrochene Knochen bei "Wok-WM"

Auch bei Raabs "Wok-WM" gab es schon mehrere Unfälle. Dero Goi, Sänger der Band Oomph!, verlor nach einer Kollision mit der Bande für kurze Zeit das Bewusstsein und auch Scooter-Frontmann HP Baxxter machte 2003 schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Eiskanal. Er brach sich bei einem Sturz den Arm.

Raab-Shows zu gefährlich?

Der neuerliche Vorfall lädt zur Diskussion ein, ob Raabs Konzept, aus Laien innerhalb weniger Wochen sprungreife Turmspringer zu machen, die sich teilweise an waghalsigen Sprüngen versuchen, nicht viel zu gefährlich ist.

Selbst wenn Dürr keine bleibenden Schäden davontragen würde, was ihm nur zu wünschen ist, muss man eine ganze Palette von Sendungen kritisch hinterfragen. Das ZDF hat dies nach dem Unfall von Samuel Koch getan und wird vergleichbar gefährliche Wetten bei "Wetten, dass...?" nicht mehr zulassen. Und siehe da, trotzdem schauen noch genug Leute zu.

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