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Corona: Mann war 613 Tage lang infiziert und stirbt – 50 Mutationen


"Unterstreicht das Risiko"
Über 50 Mutationen: Mann hatte 613 Tage lang Corona

Von dpa, ams

Aktualisiert am 21.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Corona-Infizierte geben das Virus Sars-CoV-2 hauptsächlich durch virushaltige Partikel weiter, die unter anderem beim Atmen, Husten und Sprechen entstehen.Vergrößern des BildesCoronavirus (Symbolbild): Ein Mann hat eine besonders lange Krankheit hinter sich. (Quelle: NIAID-RML/dpa)
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Fast zwei Jahre lang laborierte ein Mann mit dem Coronavirus. Laut Forschern ist es der bislang längste Fall.

Forschende aus den Niederlanden berichten von einer extrem langen Coronainfektion eines im vergangenen Jahr gestorbenen Mannes – und warnen vor der Entstehung gefährlicherer Varianten. Die Krankheit sei in der Zeit über 50 Mal mutiert, bevor er an ihr im Oktober 2023 gestorben ist, berichtet das "Time Magazin" und beruft sich auf niederländische Forscher der Universität Amsterdam. Insgesamt soll der Mann 613 Tage lang erkrankt gewesen sein.

Der 72-Jährige habe ein geschwächtes Immunsystem gehabt. Zudem habe er an einer Blutkrankheit gelitten, heißt es in dem Bericht. Mehrere Covid-Impfungen hätten keine starke Immunreaktion ausgelöst. Er habe sich schließlich im Februar 2022 mit der Omikron-Variante infiziert. Analysierte Nasen- und Rachenabstriche ergaben, dass das Virus im Körper des Mannes eine Resistenz gegen das Medikament Sotrovimab entwickelte. Durch die Mutationen sei es Covid dazu gelungen, die Immunabwehr noch besser zu umgehen.

Nach Angaben der Forscher um Magda Vergouve ist die Infektion des Verstorbenen die weltweit längste bekannte Covid-Erkrankung. Der Fall soll kommende Woche auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Barcelona vorgestellt werden. Etwas Entwarnung konnten die Forscher bereits geben: Das mutierte Virus des 72-Jährigen sei nach bisherigem Kenntnisstand nicht ansteckend gewesen.

Forscher warnen vor gefährlicheren Varianten

Trotzdem warnen sie vor der Entstehung gefährlicherer Varianten. Es bestehe die Gefahr, dass Varianten entstehen und sich in der Gesellschaft verbreiten, denen das Immunsystem gesunder Menschen weniger anhaben kann. "Dieser Fall unterstreicht das Risiko, das von andauernden Sars-CoV-2-Infektionen bei immungeschwächten Personen ausgeht", so die Autoren. "Wir betonen, wie wichtig eine kontinuierliche genomische Überwachung der SARS-CoV-2-Evolution bei immungeschwächten Personen mit persistierenden Infektionen ist."

Der Fall ist für Forscherinnen und Forscher auch deshalb interessant, weil sich das Coronavirus in solchen Langzeit-Infizierten besonders stark verändern kann. Das birgt die Gefahr, dass Varianten des Virus entstehen, die das Immunsystem von gesunden Menschen leichter überwinden können.

Wissenschaftler, die genomische Daten aus Abwasserproben untersuchten, berichteten über Hinweise auf Personen in der Bevölkerung, die seit mehr als vier Jahren stark mutierte Coronaviren ausscheiden. Solche hartnäckigen Infektionen könnten auch dazu führen, dass Patienten lange Zeit unter Covid-Symptomen leiden, so die Forscher.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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