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Trauerfeier für Whitney Houston: Bewegender Abschied und ein merkwürdiger Auftritt von Bobby Brown


Bewegende Trauerfeier: Abschied vom "süßen Wunder Whitney"

dapd, afp, dpa, dpa/afp/dapd/jho

Aktualisiert am 19.02.2012Lesedauer: 5 Min.
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Angehörige und Freunde von Whitney Houston sind am Samstag in deren Heimatort Newark im US-Staat New Jersey zusammengekommen, um Abschied von der verstorbenen Popdiva zu nehmen. An der Trauerfeier im kleinen Kreis, die kurz nach 18 Uhr deutscher Zeit startete, nahmen neben der Familie auch einige Größen der Musikwelt teil. Whitneys Ex-Mann Bobby Brown, der ebenfalls zur Kirche gekommen war, sorgte allerdings für Irritationen, weil er die Kirche kurz nach seiner Ankunft schon wieder verließ.

Schon vor Beginn der Trauerfeier gab es beinahe einen Eklat um Bobby Brown, der von vielen für Houstons Drogenprobleme verantwortlich gemacht wird. Er fühlte sich vom Sicherheitspersonal schlecht behandelt, weshalb er das Gotteshaus nach wenigen Minuten wieder verließ. "Meine Kinder und ich sind zum Gottesdienst eingeladen worden", teilte Brown in einer Erklärung dem "People"-Magazin mit. Dann aber seien sie mehrfach umgesetzt worden. "Ich verstehe nicht, warum das Sicherheitspersonal mich und meine Familie so behandelt hat", so Brown. Man habe ihn zudem daran gehindert, seine Tochter Bobbi Kristina zu sehen. "In Anbetracht dieser Ereignisse habe ich dem Sarg meiner Ex-Frau einen Kuss gegeben und bin gegangen." Er habe keine Szene machen wollen, so Brown. Draußen soll er seinen Bruder umarmt haben, "dann ist er in ein Auto gestiegen und weggefahren", zitiert das "People"-Magazin eine Quelle.

"Wir feiern ihr Leben!"

Von einer stillen Trauerfeier war dieser Gottesdienst weit entfernt. "Wir feiern ihr Leben!", rief Pastor Joe Carter den Gästen in der Baptistenkirche entgegen und die riefen begeistert ihr "Amen" oder "Halleluja" zurück. Der Gottesdienst für Whitney Houston in der Kirche, in der sie zum ersten Mal öffentlich aufgetreten war, war kein Pop-Event und hatte trotz Promi-Gästen wenig Glamour. Doch er war durch und durch Gospel, ein Bekenntnis zur Liebe Gottes und vor allem eine würdevolle Erinnerung an die berühmte Tochter der New Yorker Industrievorstadt Newark. Der Gospel-Chor sang optimistische, fast fröhliche Lieder. Und doch kämpfte manche Sängerin immer wieder mit den Tränen, wenn der Blick auf den glänzenden Sarg fiel, der ganz vorn in der Kirche stand. An der gleichen Stelle stand vor mehr als drei Jahrzehnten ein dünnes Mädchen bei seinen ersten Auftritten. Man kannte sie, die Tochter der Sängerin Cissy Houston, die Cousine der Sängerin Dionne Warwick, die Patentochter von Aretha Franklin.

"Gott segne dich, Whitney, wir lieben dich so sehr"

Gegen 18:20 Uhr deutscher Zeit (12:20 Uhr in Newark) begann die Feier mit einer kurzen Rede des Bürgermeisters von Newark. Pastor Joe A. Carter sagte: "Whitney, du bist die Einzige, die uns hier alle zusammenbringen konnte. Heute ist dein Tag!" Comedy-Star und Produzent Tyler Perry erinnerte in seiner Rede an seine Gespräche und Erlebnisse mit Whitney. "Egal was geschehen ist, nichts hat genügt, um sie von der Liebe Gottes zu trennen", ist er überzeugt. "Gott segne dich, Whitney, wir lieben dich so sehr."

Aretha Franklin zu schwach für Auftritt

"Was ich vermissen werde, ist die verrückte Whitney", sagte R&B-Sänger BeBe Winans unter Tränen, als er sich an seine Erlebnisse mit Whitney Houston erinnerte. Seine Anekdoten sorgten aber auch für Lacher in der Kirche. Winans trug zu Ehren der verstorbenen Sängerin einen Song vor. Houstons Patentante Aretha Franklin, die eigentlich auch auf der Trauerfeier singen sollte, musste ihren Auftritt allerdings absagen. Sie leide dem Vernehmen nach zu sehr unter dem Tod von Houston und fühle sich zu schwach.

Kevin Costner: "Das süße Wunder Whitney"

Kevin Costner, mit dem Houston zusammen in "Bodyguard" gespielt hatte, hielt ebenfalls eine ergreifende Rede. "Whitney kehrt heute heim", sagte er. "Im ganzen Land und der ganzen Welt trocknen Menschen ihre Tränen und trauern, aber sie sollten auch kurz innehalten und an das süße Wunder denken, das Whitney war." Er und Whitney hätten trotz aller Unterschiede mindestens eine Gemeinsamkeit gehabt, so Costner: In einer Baptistengemeinde aufgewachsen zu sein. Er erzählte von seinen Erinnerungen an seine Kindheit, die auch Whitney gemocht hatte. "Wir konnten so leicht miteinander lachen. Das war, was uns privat zusammengeführt hat."

"Nun gehst du, Whitney - eskortiert von einer Armee von Engeln"

Vor langer Zeit sei er ihr Bodyguard gewesen, "nun bist du von uns gegangen", erinnerte sich der Oscar-Preisträger an seine Zusammenarbeit mit der Sängerin vor 20 Jahren. Er habe sie damals für die Rolle vorgeschlagen und sei zunächst auf Kritik gestoßen, weil Houston vorher noch keine Kinorolle gespielt hatte. Doch in seinen Augen sei nur Houston für die Rolle infrage gekommen. Sie habe den Film zu dem gemacht, was er war. Und doch habe Houston immer Zweifel an ihrem Können, an ihrer Schönheit und an der Liebe anderer gehabt. "Dabei war sie nicht nur gut, sie war großartig. Sie war nicht nur schön, sie war so schön, wie eine Frau nur sein konnte." Kleine Mädchen auf der ganzen Welt träumten davon, so zu sein wie sie, sagte Costner. Am Ende versagte dem Schauspieler die Stimme, als er die Verstorbene direkt ansprach: "Nun gehst du, Whitney - eskortiert von einer Armee von Engeln."

"Auf so eine Stimme wartet man sein ganzes Leben"

Sängerin Alicia Keys sagte unter Tränen, Whitney Houston habe viele Menschen berührt und sei ein wichtiges Vorbild für eine nachfolgende Generation von Sängerinnen gewesen. Whitney Houstons Entdecker Clive Davis sagte: "Auf so eine Stimme wartet man sein ganzes Leben." Houston sei immer freundlich gewesen, nie arrogant. "Und Whitney liebte Musik. Whitney lebte Musik. Ohne ihr Gefühl, ohne ihr natürliches Genie wären wir ärmer gewesen. Und immer, wenn ich sie brauchte, war sie da. Sie war ein unendlich treuer Freund." Auch Stevie Wonder erwies Whitney Houston mit einem persönlichen Song die letzte Ehre. Er gab zu, in seiner Phantasiewelt "ein bisschen in Whitney verknallt" gewesen zu sein. Er müsse zudem Gott dafür danken, zur selben Zeit wie Whitney gelebt zu haben. R. Kelly verabschiedete sich mit "I Look To You" von Whitney.

Silberner Sarg mit Rosen und Lilien geschmückt

Viele trauernde Fans hatten sich schon Stunden vor der Zeremonie vor der New Hope Baptist Church versammelt. Schweigen fiel über die Menge, als Houstons Sarg - geschmückt mit weißen Rosen und violetten Lilien - am Morgen von drei Polizisten zur Kirche eskortiert wurde. So nah wie möglich drängten sich die Fans an die Absperrungen rund um die Kirche. "Ich bin hier um ihr Leben zu feiern, nicht ihren Tod", sagte Bobby Brooks, der extra aus Washington angereist war. "Ich will nur mit Menschen, die sie liebten, singen und tanzen." Andere bauten Stände auf und verkauften CDs sowie T-Shirts mit dem aufgedruckten Gesicht Houstons. Zur Trauerfeier waren nur geladene Gäste zugelassen. Die Umgebung um die Kirche war von der Polizei in einem Umkreis von Hunderten Metern abgesperrt worden.

Beerdigung am Sonntag

Am Sonntag und damit einen Tag nach der Trauerfeier, soll Whitney Houston beigesetzt werden. Ihre letzte Ruhestätte werde auf dem Friedhof Fairview in Westfield im US-Bundesstaat New Jersey neben dem Grab ihres 2003 verstorbenen Vaters John Russell Houston liegen, berichtete der US-Nachrichtensender ABC News unter Berufung auf Polizeiangaben. Die Behörden treffen demnach bereits Vorkehrungen, um am Sonntag rund um den Friedhof Straßen zu sperren.

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