"RTL Samstag Nacht": So hat sich Esther Schweins verändert

Die Kultshow machte Esther Schweins in den Neunzigern berühmt. 2022 feierte "RTL Samstag Nacht" ein Comeback – doch was wurde aus der Komikerin?

Als das Comedy-Genre im deutschen Fernsehen laufen lernte, standen einige Geburtshelfer im Rampenlicht, die noch heute im TV zu sehen sind. Neben Blödel-Ikonen wie Olli Dittrich, Wigald Boning und Hugo Egon Balder packte auch Esther Schweins kräftig mit an, als es darum ging, der Nation ein bisschen Spaß ins Wohnzimmer zu zaubern. Nach dem Wiedersehen im Herbst vor zwei Jahren feiert Letztere heute ihren 54. Geburtstag.

Die Klamauk-Community hierzulande erinnert sich gerne an die Zeit zurück, in der Esther Schweins und ihr "RTL Samstag Nacht"-Kollege Stefan Jürgens die realen Wochennachrichten in ein Parodie-Spektakel sondergleichen verwandelten: "Das waren großartige, fast anarchistische Jahre. Comedy war ein so unbeackertes Feld in Deutschland, dass wir uns da herrlich ausprobieren und viele Wagnisse eingehen konnten", sagte die "Bambi"-Preisträgerin rückblickend in einem Interview.

"Hat mich zu einem demütigeren Menschen gemacht"

Schon während der "Samstag Nacht"-Erfolgsjahre bastelte die gebürtige Oberhausenerin fleißig an ihrer Film- und Fernsehkarriere. Egal ob im Kino ("Der Trip", "Das Superweib") oder auf der Mattscheibe ("Höllische Nachbarn", "Drei Tage Angst", "Alles außer Mord", "Tatort"): Esther Schweins überzeugte und beeindruckte auf allen Ebenen. Die beinahe schwindelerregende Fahrt auf der beruflichen Überholspur fand aber ein abruptes Ende, als die Schauspielerin im Weihnachtsurlaub 2004 auf Sri Lanka beinahe von einer Tsunami-Welle in den Tod gerissen wurde. Nur mit viel Glück konnten sich Esther Schweins und ihre Mutter aus den tödlichen Fluten retten. Ein Erlebnis und Ereignis, dass viele Dinge im Leben der Schauspielerin quasi über Nacht auf den Kopf stellte: "Es hat mich zu einem demütigeren Menschen gemacht. Zu jemandem, der versucht, mehr im Hier und Jetzt zu sein", erklärt Esther Schweins später.

Kurz nach der dramatischen Nahtoderfahrung konnte sie jedoch wieder positiv in die Zukunft blicken, denn sie traf ihre große Liebe Lorenzo Mayol Quetlas. Für den bodenständigen Landwirt zog Esther Schweins von Deutschland nach Mallorca. Das Paar bekam zwei Kinder und genoss sein Leben in Spanien, ehe das Schicksal im Jahr 2017 erneut gnadenlos zuschlug. Trotz Chemotherapie und alternativer Heilbehandlung verlor Lorenzo Mayol Quetlas den Kampf gegen den Darmkrebs. Der Beruf, die Liebe zu ihren Kindern und viele mallorquinische Freunde waren der trauernden Schauspielerin in dieser Zeit eine Stütze: "Auch wenn das Leben unabdingbar Leid bringt, sind wir hier, um Freude zu empfinden. Keiner hat gesagt, dass es leicht ist", so Esther Schweins.

Mittlerweile ist die 54-Jährige, die neben dem "Bambi" auch die "Bayerischer Fernsehpreis"-Trophäe zu Hause stehen hat, beruflich wieder voll eingespannt. Vor allem die Rolle der nicht immer ganz umgänglichen Staatsanwältin Barbara Geldermann in der ARD-Serie "Die Kanzlei" bereitet der Schauspielerin viel Freude: "Diese Figur reizt mich, weil sie wirklich so herrlich unsympathisch ist. Es gibt bei dieser Rolle überhaupt keinen Impuls, lieb gehabt werden zu wollen."

Dass eine Esther Schweins normalerweise aber jedem Menschen mit einem Lächeln begegnet und dem Thema Humor in ihrem Leben alle Freiheiten gibt, ist hinlänglich bekannt. Via Social Media teilt die zweifache Mutter immer mal wieder ein paar Schnappschüsse aus ihrem Leben mit ihren Followern. Darunter auch Ausschnitte ihres Podcasts "UNGLAUBLICH KRANK – Patienten ohne Diagnose", den sie zusammen mit Professor Martin Mücke führt.